![]() Ortsausschuss Muffendorf An die
Bonn, den 7. 5. 2002 Betr.: Ausbauplanung der Hopmannstrasse in Muffendorf
am 4. 4. 2002 hat sich der Ortsausschuss zum wiederholten Male mit dem Thema "Ausbauplanung der Hopmannstraße in Muffendorf" beschäftigt. Anwesend waren neben dem nahezu vollständig erschienenen Ortsausschuss die Politiker: Bezirksvorsteher Christoph Brüse Auf dieser Sitzung wurde noch einmal bekräftigt, dass der Ausbau der Hopmannstraße seitens des Ortsausschusses nicht gewünscht wird und dass bei so einer Entscheidung die Wünsche der Mehrheit der Muffendorfer, wie sie in den zahlreichen Bürgerversammlungen über 30 Jahre hin geäussert worden sind, berücksichtigt werden sollten. Daher möchte ich Sie bitten, zunächst alle weiteren Schritte der Verwaltung und Politik bis zur Bürgerversammlung am 12. Juni 2002 zurückzustellen. Der geplante Weiterbau der Hopmannstraße, vom Gässchen bis zur Einmündung in die Klosterbergstrasse neben dem Pfarrheim St. Martin, ist in den vergangenen Jahren ein vieldiskutiertes Thema in Muffendorf gewesen. Einer der beiden in diesem Zusammenhang von der Stadtverwaltung aufgestellten Bebauungspläne soll jetzt modifiziert werden. Dies ist für den Ortsausschuss Muffendorf Anlass, nochmals unsere Position zu diesem gesamten Thema deutlich zu machen.
Würde die Hopmannstraße tatsächlich weitergebaut, würde dies zu äusserst negativen und nicht mehr rückgängig zu machenden Folgen für Muffendorf führen: -Der PKW-Verkehr in der Muffendorfer Hauptstraße, aber auch auf der Klosterbergstr., hat in den letzten Jahren merklich nachgelassen. In der Muffendorfer Hauptstraße gibt es weder einen Bäcker noch einen Gemüsebauer wie früher. Der Metzger in der Klosterbergstraße hat ebenfalls zugemacht. Die Route der Stadtrundfahrten mit dem für die Muffendorfer Strassenverhältnisse viel zu grossen Bus führt ebenfalls nicht mehr durch Muffendorf. Ein Rückgang des innerörtlichen PKW-Verkehrs für Klosterbergstraße und Muffendorfer Hauptstraße ist bereits deutlich feststellbar. Auch der Verkehr zwischen Lannesdorf/Pennenfeld und Heiderhof/Marienforster Tal, der über die Klosterbergstrasse geht, hat abgenommen. Dieser Durchgangsverkehr würde auch nicht die Hopmannstraße benutzen, weil der Umweg zu gross ist. In diesem Fall müsste die Klosterbergstraße völlig abgehangen werden, was ja verkehrstechnisch nur weitere Probleme bringen würde. Das Argument der Entlastung Muffendorfs vom PKW-Verkehr durch den Bau der Hopmannstraße ist daher rein vorgeschoben, um diese Strasse zu bauen. Als weiteres Argument für den Ausbau der Hopmannstraße ist immer wieder das Durchführen einer Buslinie durch Muffendorf herangezogen worden. Auch dieses Argument halten wir für falsch. Die Führung der Buslinie über die Klosterbergstrasse ist in jedem Fall die bessere Lösung: Hier sind die zunehmend bebauten Gebiete oberhalb der Klosterbergstrasse besser angeschlossen. Öffentliche Einrichtungen wie JUCO, Kirche und Pfarrheim sind jetzt besser erreichbar (besonders für Kinder und ältere Menschen) als bei Führung über eine ausgebaute Hopmannstraße. Als weiteres Argument wird die Schaffung von Baugrundstücken innerhalb Bonns hervorgehoben. Auch dieses Argument zieht nicht richtig, denn es werden nur knapp über zehn Baugrundstücke geschaffen, wobei hier ein nicht unerheblicher Teil des Kinderspielplatzes unterhalb des JUCOs geopfert wird. Es kann doch nicht sein, dass die Stadt einerseits das JUCO fördert, andererseits den Kinderspielplatz, der unmittelbar an das JUCO anschliesst, teilweise bebaut. Das wäre zudem besonders ärgerlich, weil das JUCO in den letzten Jahren sich stärker um eine Integration ins Dorf bemüht. Der nicht gewünschte Ausbau der Hopmannstr. muss von vielen Anliegern mitfinanziert werden, ohne dass sie einen ersichtlichen Vorteil von dem Ausbau haben. Nur wenigen Muffendorfern ist es möglich, ihre Anliegerkosten mit neuem Bauland auszugleichen. Die Strassenführung läuft an vielen tiefen Grundstücken entlang, ohne Bauland für die Besitzer der Grundstücke zu erschliessen. Dann gibt es viele Anlieger, für die der Ausbau der Hopmannstraße einer Zwangsenteignung gleichkommt: sie können die hohen Erschliessungskosten nicht zahlen und werden zum Aufbringen der Summe Teile ihrer Grundstücke verkaufen müssen, obwohl sie z.T. seit Generationen in Familienbesitz sind und stets als Gemüsegarten genutzt wurden. (Die Verbindung von Bauerngarten und Fachwerkensemble ist im Rheinland nur noch mit wenigen Ausnahmen erhalten. Im Freilichtmuseum Kommern versucht man diesen Zusammenhang zwischen Wohnen und Wirtschaften darzustellen, in Muffendorf ist er heute noch vorhanden. Mit dem Ausbau der Hopmannstraße werden hier anstelle der bisherigen Gemüsegärten untypische Grünflächen mit Knauber-Einheitsbepflanzung entstehen). Die Existenz der "Kleinen Beethovenhalle", in der ein grosser Teil des Dorflebens stattfindet, steht ebenfalls auf dem Spiel. Vorab möchte ich Ihnen einen Fragenkatalog vorlegen, da die Verwaltung sich dann leichter auf den Termin vorbereiten kann:
Um die Beantwortung dieser Fragen sowie um die Abordnung entsprechender Fachleute für die anstehende Bürgerversammlung am 12. Juni 2002, 20:00 Uhr in der "Kleinen Beethovenhalle" in Muffendorf, möchte ich Sie herzlich bitten. Besonders freuen würde ich mich, wenn Sie selbst zu dieser Bürgerversammlung kommen könnten, denn der Ausbau der Hopmannstraße ist für Muffendorf ein elementares Thema. Mit Dank und freundlichen Grüssen
Dr. Hans-Dieter Heckes
Verteiler: Oberbürgermeisterin Bonn Bärbel Dieckmann |