Pia Heckes, 7. Januar 2016

Die „Entdeckung“ Muffendorfs in der Malerei des 19. Jahrhunderts

Vergessene Schätze - Anmerkungen zum Schicksal der Gemäldesammlung des Constantin Hoelscher sowie ein Exkurs über die Sammlung Aders in Godesberg

Christian Eduard Boettcher: Blick über Muffendorf, 1877
Christian Eduard Boettcher: Blick über Muffendorf, 1877

Ein schöner Zufallsfund aus der „Sammlung Rheinromantik“ interessierte zunächst hauptsächlich wegen der Darstellung Muffendorfs um 1877 und wegen des dokumentarischen Wertes der Darstellung des Dorfes, die, soweit bis heute bekannt, einzigartig ist.

Es stellen sich viele Fragen zum Gemälde:

Wie kam es zu diesem außergewöhnlichen, wenn nicht gar einzigartigen Bildthema?

Was oder wer mag Boettcher nach Muffendorf gezogen haben?

Wer mag der Auftraggeber gewesen sein?

Dazu folgende Überlegungen.

Eduard Boettcher (*1818 Imgenbroich/Monschau - †1889 Düsseldorf, 1844-49 Schüler von Theodor Hildebrandt und Friedrich Wilhelm von Schadow in Düsseldorf) gehörte zu den sehr begabten Malern seiner Zeit. Imgenbroich (bei Monschau) war seit dem 18. Jahrhundert eine Gemeinde, die sich durch wohlhabende Tuchmacher auszeichnete, die dem kleinen Ort durch die großen, vornehmen Häuser einen städtischen Charakter verliehen. Heute ist davon kaum etwas zu ahnen, denn 1944/45 ging die alte Bausubstanz im Granatbeschuss nahezu vollkommen unter. Da Imgenbroich erst 1830 eine erste eigene Schule erhielt, muss Boettcher wohl privaten Unterricht erhalten haben. Zunächst als Lithograph ausgebildet, wechselte er später zur Malerei und ging 1844 zur Akademie nach Düsseldorf. In dieser Zeit mag er auch die Gemälde Peter Schwingens (*1813 †1863) mit der liebevollen Schilderung des Landlebens kennengelernt haben. Schwingens Bildthemen beruhen häufig auf Impressionen aus der Kindheit und Jugend Schwingens in Muffendorf, wo dieser noch während der Napoleonischen Herrschaft geboren wurde. Einige der Bilder Boettchers erinnern an Schwingens Kinderbilder, sind aber mehrere Jahre später als diese entstanden.

Auch durch einen direkten Kontakt mit Schwingen hätte Boettcher durchaus auf Muffendorf aufmerksam werden können, da Schwingen in der Zeit, als Boettcher die Düsseldorfer Akademie besuchte, ein vielbeschäftigter Maler im Umfeld der Akademie und Gründungsmitglied des Malkastens war.

Ab 1872 war Boettcher Professor an der Düsseldorfer Akademie und gehörte zu den etablierten Malern seiner Zeit. Gut möglich wäre es, wenn er ebenfalls Kontakte nach Godesberg gehabt hätte, wo zahlreiche Kunden der Düsseldorfer Malerschule ihre Sommerhäuser und Villen hatten, insbesondere Industrielle aus Köln, dem Ruhrgebiet und aus dem Tal der Wupper. Vielleicht war auch er einmal Gast im Hotel Zum Adler gewesen und hatte auf diesem Wege den kunstbegeisterten Godesberger Hotelier Constantin Hoelscher sen. (*1829 †1892) kennengelernt. Dazu später mehr.

Jedenfalls kann man das großartige Landschaftsgemälde von 1877, das den Blick etwa von der südlichen Wacholderhöhe (die im Gemälde durch die aufrecht wachsenden Wacholderbüsche gut und eindeutig gekennzeichnet ist) über Muffendorf und das „Muffendorfer Feld“ und über den Rhein auf das Siebengebirge zeigt, als ein geradezu programmatisches Bild für die späte Rheinromantik und die Entdeckung der Rheinlandschaft für den Tourismus des späten 19. Jahrhunderts bezeichnen. Das Gemälde bleibt nicht im Konventionellen, im Formelhaften der massenhaften Rheindarstellungen des frühen und mittleren 19. Jahrhunderts stecken. Es ist ein Landschaftsporträt, dem es gelingt, das „Gesicht“ des Rheintals und des Siebengebirges genau zu erfassen.

Als sehr gegensätzliches Beispiel kann man hier anführen das Gemälde von Julius Lange von 1850, das etwa von einem ähnlichen, wenn nicht sogar vom gleichen Standort aus den Blick auf den Drachenfels frei gibt, freimütig aber verschiedene Standorte und Sujets (Landschaft, Ruine, Staffage, Dorf) miteinander verknüpft und so ein feines Landschafts-Capriccio schafft, das aber keineswegs der Realität entspricht. Die romanische Burg rechts ist eine der Phantasie des Malers entsprungene Ergänzung, die Insel, die man im Rhein liegen sieht, liegt zu weit nördlich vom Drachenfels, als dass es Nonnenwerth sein könnte. Nur der kleine Kirchturm im unteren linken Viertel des Bildes könnte ein Hinweis auf Muffendorf sein. Dies ist ein Gemälde, das die Rheinromantik mit einer in der Phantasie des Malers entstandenen Ideallandschaft in großartiger Weise feiert. Es entspricht einer Rheinromantik, wie sie das frühe 19. Jahrhundert geprägt hatte. Die Landschaft der Ritterburgen und –sagen, die heroische Landschaft, wie die frühen Touristen sie zu erleben suchten. Und wie zahlreiche Maler sie in Bildern zu idealisieren suchten.

Im Laufe des Jahrhunderts wandelte sich der Blick auf die Landschaft. Der Realismus brach sich Bahn in der Malerei.

Um 1850 noch war Julius Lange ganz gefangen in der literarisch geprägten Romantik, 1877 war Christian Eduard Böttcher im Realismus angekommen.

Julius Lange, Am Rhein bei Nonnenwerth, 1850
Julius Lange, Am Rhein bei Nonnenwerth, 1850

Das Gemälde Boettchers entspringt dagegen einer moderneren Geisteshaltung. Die Landschaft muss nicht mehr idealisiert werden, um in ihrer Großartigkeit erfasst zu werden. Natur und Landschaft werden begriffen und dargestellt als ein hohes Gut. Mit der höchstmöglichen Realität wird eine Stimmung erzeugt, die der aufmerksame Betrachter so tatsächlich zuweilen erleben kann. Das Gemälde zeigt einen frühen Sommerabend, die Sonne sendet letzte rötliche Strahlen über das Land, der Mond ist schon über dem Siebengebirge aufgegangen und es herrscht eine friedliche und zugleich großartige, warme Feierabendstimmung. Das Siebengebirge zeigt sich in seiner ganzen verschwenderischen Pracht mit hell leuchtenden Weinbergen, bewaldeten Hügeln und schroffen Felsen in klarem Frühabendlicht. Die ganze Lieblichkeit der rheinischen Landschaft fließt in diesem romantischen Gemälde, das ein recht genaues Abbild der Landschaft ist, zusammen. Die heiter-gelöste Stimmung des Gemäldes spiegelt wieder, was nach der Reichsgründung 1871, als der preußische König zum deutschen Kaiser gekrönt wurde, zur vorherrschenden Stimmung wurde: Aufbruch in eine moderne Zeit, mitten darin das Rheinland mit seinen touristisch vermarktbaren Sehenswürdigkeiten und der lieblichen Weinlandschaft, die sich so deutlich von der „märkischen Streusandbüchse“ Brandenburgs unterschied. Boettchers Gemälde strahlt pure Begeisterung aus.

Und welch’ ein Gegensatz zu dem etwa gleichzeitig entstandenen Gemälde „Eisenwalzwerk“ (1872-75) von Adolph von Menzel (*1815 †1905)! Hier das wimmelnde, gefährliche, chaotische Geschehen in der Eisenindustrie, das von manchem Zeitgenossen als bedrohlich empfunden wurde, dort die liebliche Landschaft des Rheintals, die als reales irdisches Elysium den perfekten Gegensatz zur hochindustrialisierten Welt mit ihren unterweltlich scheinenden Maschinengefahren bot.

Adolph von Menzel, Eisenwalzwerk, 1872-75 (Foto: Google Cultural Institute)
Adolph von Menzel, Eisenwalzwerk, 1872-75 (Foto: Google Cultural Institute)

Adolph von Menzel war Zeitgenosse Boettchers und gehörte wie Paul Heyse (*1830 †1914), der in der Novelle „Das Ding an sich“ auch den Schaumburger Hof und die Wirtstöchter Mundorf am Rhein liebenswürdig geschildert hat, zur Berliner Literaten- und Künstlergruppe „Tunnel über der Spree“. Über Heyses Zeit am Rhein (1849-50) und seinen dreißig Jahre später erfolgten Besuch im Adler berichtet Heinrich Hoelscher in „Die Mußestunde“ vom 22. Januar 1927, dass Heyse um 1880 herum seiner Mutter, dem verehrten „Gretchen von Plittersdorf“, eine Ergänzung ins Stammbuch geschrieben habe. Liebenswürdiger hat wohl kaum je ein Dichter seiner fröhlichen Studentenzeit am Rhein gedacht:

„So erklang’s am alten Rhein,
Wo ich oft die stillen Pfade
Einsam ging im Mondenschein
Längs dem rauschenden Gestade.
Noch den Nachglanz im Gemüte
Von des holden Mädchens Güte
Dann in freudetrunkenem Sinn
Sang ich schwärmend vor mich hin,
Worte, die der Wind verschlang.
Wenige wurden aufgeschrieben.
Alte Zeit und junges Lieben
Wachen auf bei ihrem Klang.

Frau Margarethe Hölscher geb. Mundorf von ihrem alten Freunde und Verehrer Paul Heyse“.

Heinrich Hoelscher berichtet, dass Heyse, der spätere Literatur-Nobelpreisträger (1910), seiner Mutter in den Jahren 1849 und 1850 aus „Francesca von Rimini“ vorgelesen und gerne ihren Erzählungen über Freiligrath und Geibel gelauscht habe. Dass Heyse um 1880 im „Adler“ abgestiegen war, unterstreicht die Bedeutung des Hauses für das Rheinland. Verfasst hatte Heyse die Novelle „Das Ding an sich“ im Jahr 1876, dem Todesjahr des rheinischen Germanisten Karl Simrock. Die Novelle erschien aber erst in einem Sammelband im Jahr 1879. Die Nachricht von Simrocks Tod gab wahrscheinlich die Anregung zur Novelle; in seinen Lebenserinnerungen schildert Heyse die erste Begegnung mit Simrock ausführlich, die sich ihm tief eingeprägt haben wird, weil er sich eine inkompetente Äußerung geleistet hatte, die ihm zutiefst peinlich Simrock gegenüber war. Dass er um 1880 im Adler zu Godesberg logierte, hat möglicherweise mit der Vorstellung seines Buches mit der Novelle „Das Ding an sich“ zu tun?

Godesberg war um 1876/77 ein Thema geworden, das Künstler, Maler wie Schriftsteller, inspirierte. Die Eisenbahnlinie nach Rolandseck trug ganz wesentlich zur „Erschließung“ bei und beschleunigte die Entwicklung vom „Reisenden“ zum „Touristen“. Ein gemaltes Dokument dieser Entwicklung besitzt das Siebengebirgsmuseum in Königswinter.

Nikolaus Christian Hohe (?), Blick vom Drachenfels auf das rechte Rheinufer und die Villa Deichmann, um 1850 (Siebengebirgsmuseum Königswinter)
Nikolaus Christian Hohe (?), Blick vom Drachenfels auf das rechte Rheinufer und die Villa Deichmann, um 1850 (Siebengebirgsmuseum Königswinter)

Dieses Gemälde, das Nikolaus Christian Hohe (*1798 †1868) zugeschreiben wird, zeigt eine außergewöhnliche Perspektive auf das Rheintal. Vom Drachenfels blickt man über den Rhein und die Deichmans Aue auf die Godesburg und die Hügel des Vorgebirges. Am linken Bildrand sieht man angedeutet Muffendorf am Abhang des Lyngsberges, mit dem charakteristischen Turm der alten St. Martinskirche. Am rechten Rand sieht man die Godesburg mit der herausragenden Häuserzeile an der heutigen Kurfürstenallee und das Von-Rigal’sche Anwesen.

Detail aus dem „Hohe“-Gemälde mit der Muffendorfer Kirche, deren Kirchturm wie eine Landmarke vor dem grünen Wiesenland steht
Detail aus dem „Hohe“-Gemälde mit der Muffendorfer Kirche, deren Kirchturm wie eine Landmarke vor dem grünen Wiesenland steht

Viele liebevoll ausformulierte Details zeigen für den Rhein typische Ereignisse. Zum einen fällt das riesige Holzfloß auf. Diese Flöße wurden von bis zu 500 Männern Besatzung den Rhein hinab gefahren, um das Holz in Köln oder in den Niederlanden günstig versteigern zu können. Der Rhein erscheint hier als Güterverkehrsweg. Einige Segelboote und die Fähre verdeutlichen, dass der Fluss zum sicheren Verkehrsweg geworden ist. Eine Entwicklung, die aber erst der Schaffung einer „Zentralen Rheinstromverwaltung in Koblenz“ unter Eduard Adolph Nobiling (*1801 †1882) im Jahr 1851 zu danken war, und die bei der Fertigstellung der Eisenbahnlinie zwischen Bonn und Rolandseck (1858) noch längst nicht vollendet war, aber in diesem Gemälde bereits vorweggenommen scheint. (Zur Geschichte der Schifffahrt aus dem Rhein siehe folgenden Link)

In der Rheinebene braust ein Dampfzug über die neue Strecke Bonn – Rolandseck. Diese Zugverbindung war erst 1858 fertiggestellt, wahrscheinlich hat der Maler auch dieses Ereignis vorweggenommen, denn die Trasse der Bahn verläuft realiter viel näher am Rhein. Im Vordergrund sieht man eine Touristengruppe zu Fuß und auf dem Eselsrücken den Drachenfels erwandern. Es ist ebenfalls ein als programmatisch für die Rheinromantik zu bezeichnendes Gemälde, das allerdings einen außergewöhnlichen Blick auf die Rheinebene bei Godesberg zeigt. Über Maler und Auftraggeber dieses Gemäldes ist nichts bekannt. Es will aber wahrscheinlich scheinen, dass es aus dem Umfeld der Familie Deichmann stammt, deren Anwesen in der „Mehlemer Aue“ so augenscheinlich liebevoll porträtiert wurde. Für die Zuschreibung zu Hohe spricht auch, dass es weitere bekannte Werke Hohes zum Deichmann’schen Besitz in der Aue gibt.

Zurück zum Gemälde Boettchers von 1877: Was verrät es uns? Im Mittelpunkt des Muffendorf-Bildes befindet sich ein offenbar neu angelegter Fahr- und Fußweg vom Dorf auf die Höhe. Dass der Weg neu geschaffen wurde, ist daran zu erkennen, dass die Geländeaufschlüsse rechts und links vom Weg noch nicht wieder bewachsen sind, der Mutterboden liegt teilweise frei. Links am Wegesrand steht ein kleines Kapellchen, dem sich gerade zwei Kinder widmen. Auf dem Weg schreitet aufrecht und munter eine Frau mit einem Korb auf dem Kopf bergan. Der Weg scheint also nicht allzu steil angelegt zu sein. Selbst mit einer Last auf dem Kopf lässt er sich noch gut bewältigen. Der Blick des Betrachters schweift über das alte Muffendorf, dessen zwei Siedlungskerne hier ganz deutlich zu erkennen sind: Das Oberdorf rund um den „Lehnpütz“ und der Teil an der alten St. Martinskirche, deren Turm den optischen Mittelpunkt des Gemäldes markiert. Die Häuser an der Hauptstraße sind aus kompositorischen Gründen durch die hohen Kiefern am linken Bildrand verdeckt. Die Dächer des Dorfes sind alle schon mit Ziegeln gedeckt, ein gewisser bäuerlicher Wohlstand ist zu erkennen.

Im Tal auf den Feldern markieren Heugarben, dass der Sommer schon weit vorangeschritten ist. Es ist Erntezeit. Der Lyngsberg liegt wie ein schützender Wall im Süden des Dorfes, das in einem sanften Talkessel gut geschützt vor kalten Winden liegt. Eine Obstwiese deutet den landwirtschaftlichen Nutzen an. Die Bäume im Park der Kommende sind bereits hochgewachsen und bilden eine auffällige Einrahmung der alten kleinen Kirche. Der Maler muss das so gesehen haben, sonst hätte er die einmalige Stimmung des Lichts so nicht mit den örtlichen Gegebenheiten in Einklang bringen können.

Am rechten Rand des Bildes befindet sich eine hoch gewachsene Eiche, die das Gemälde zum rechten Rand hin abschließt und ein Hinweis auf die Cäcilienhöhe ist, wo es eine „Friedenseiche“ gab. Ab 1870 bot der Wirt Johann Monschau mit seinem Ausflugslokal „Cäcilienhöhe“ hier im Sommer Erfrischungen an. Das Lokal entwickelte sich später zum bundesweit bekannten Hotel-Restaurant „Cäcilienhöhe“, das für die junge Bundesrepublik eine wichtige Rolle spielte. (Anm. 1)

Die „Cäcilienhöhe“ kann stellvertretend für zahlreiche andere Ausflugslokale die Bemühungen illustrieren, Godesberg im 19. Jahrhundert zu einem Anziehungspunkt für das ganze Rheinland zu machen. Wilhelm (Robert) Langewiesche schrieb 1874: „Ungemein lohnend aber ist die Ersteigung der Muffendorfer Höhe, an ihrem schönsten Punkt ‚Cäcilienhöhe’ genannt... Auf der Cäcilienhöhe befindet sich nicht nur eine Mooshütte des Verschönerungsvereins, sondern auch eine Sommerwirtschaft. Die Aussicht hier ist weit und prachtvoll, besonders entzückend, wenn das Siebengebirge wechselnde Beleuchtung hat... Dicht über der Cäcilienhöhe beginnt die Bergwaldung in welcher sich schöne Promenaden im Schatten machen lassen, zunächst an einem sehr großen von Fürstenberg’schen Hirschparke vorbei, durch dessen hohe Umzäunung hindurch man oft das Wild in guter Anzahl sich herumtreiben sieht.“ (Anm. 2)

Kleinpass schreibt, dass man sich damals mit einem Wagen für einen Taler einspännig oder für einen Taler zehn Silbergroschen zweispännig zur Cäcilienhöhe fahren lassen konnte. Auch gab es die Möglichkeit, auf dem Rücken eines Esels dorthin zu gelangen. Das kostete einschließlich Eselsführer 15 Silbergroschen. Im gleichen Jahr als der Gaststättenbetrieb dort oben aufgenommen wurde, ist ein neuer Weg dorthin angelegt worden, denn wie Kleinpass berichtet, beriet der Gemeinderat von Muffendorf am 9.4.1870 über den Kauf und den Tausch von Wegeparzellen zur Cäcilienhöhe. (Anm. 3) Der Godesberger Verschönerungsverein hat sich ausweislich der Protokolle des Vereins um den Wegebau bemüht und auch verdient gemacht.

Die „Cäcilienhöhe“ warb auch mit der berühmten Muffendorfer Pfirsichbowle. Ein weiterer Beleg dafür, wie sehr der Pfirsichanbau die Wirtschaft am Ort beflügelt hatte. Jedenfalls scheint die „Cäcilienhöhe“ für die Erschließung der Höhen rings um Muffendorf eine Schlüsselfunktion gehabt zu haben. Um 1890 findet sich im Protokoll des Godesberger Verschönerungsvereins ein weiterer Hinweis auf Kosten für einen „Fahrweg nach der Muffendorfer Höhe“ (Anm. 4). Im gleichen Jahr erwarb Wilhelm Scheibler den Heiderhof und baute die Wirtschaftsgebäude wieder auf. 1891 bis 1893 erbaute Karl von der Heydt die Villa auf der Wacholderhöhe (heute „Stella Rheni“) und schenkte 1893 „die Wacholderhöhe“ (ein schönes Stück Wald mit einer kleinen Anhöhe) an die Stadt Godesberg. Die Höhenlagen oberhalb Muffendorfs wurden so erschlossen.

Die Erschließung Godesbergs durch die neu eröffnete Eisenbahnstrecke von Bonn über Godesberg nach Rolandseck (1855 bis 1858) brachte für Godesberg einen wirtschaftlichen wie kulturellen Aufschwung mit sich. Von Köln gelangte man nun in kurzer Reisezeit zu den Sommervillen am Rhein. Die entsprechende Infrastruktur entstand in wenigen Jahren, weil einflussreiche Unternehmer sich hier angesiedelt hatten und die wesentlichen Entscheidungen, wie den Ausbau der Bahnstrecke, voranbrachten. Wiedemann zählt in seiner „Geschichte Godesbergs“ diese Persönlichkeiten auf (S. 562), die sich praktischerweise die Bahnlinie vor ihre Sommerhäuser legen ließen. Dazu gehörte auch die Kölner Bankiers-Familie Deichmann, die sich den „Mehlemer Bahnhof“, der allerdings in der Gemarkung Lannesdorf liegt, praktisch an ihre Grundstücksgrenze in der sog. „Mehlemer Aue“ legen ließen, damit Wilhelm Ludwig Deichmann (*1798 †1876) nun täglich mit der Bahn nach Köln fahren konnte, um dort im Bankhaus Deichmann & Co. in der Trankgasse den Geschäften nachzugehen. Wilhelm Ludwig Deichmann hat das Zuhause in der „Mehlemer Aue“, die er 1836 von den Erben des Nicolaus Forstheim (Anm. 5) erworben hatte (seit 1934 „Deichmanns Aue“), sehr geliebt, er ist dort auch verstorben.

Die in Godesberg ansässigen Wirte und Hoteliers verstanden sich darauf, die Zeichen der Zeit zu nutzen und zu investieren. Auf die Geschichte des „Schaumburger Hofes“ und des „Godesberger Hofes“, wo immerhin auch der Schriftsteller Karl May abgestiegen ist (1901) (Anm. 6), ist in der stadtgeschichtlichen Literatur wiederholt hingewiesen worden. Interessant im Zusammenhang mit dem Gemälde Boettchers ist aber die Gründung des Hotels „Zum Adler“ neben der Alten Apotheke in Godesberg (heute Koblenzer Straße). Constantin Hoelscher, seit 1856 der Ehemann des „Gretchen von Plittersdorf“, Anna Margaretha Mundorf (*1823 †1888), hatte ein hübsches Vermögen als Geometer in Godesberg verdient, das er in den Ausbau der ehemaligen Villa Dr. Kerz investierte und dort 1860 das florierende Hotel „Zum Adler“ gründete, das noch heute existiert. Nachdem in Godesberg nach 1855 ein Haltepunkt der Eisenbahnlinie nach Rolandseck entstanden war, scheint der „Adler“ zur wahren Goldgrube geworden zu sein. Nach und nach legte sich Constantin Hoelscher eine Sammlung von Werken der Düsseldorfer Malerschule zu. Offenbar stiegen viele Maler aus Düsseldorf in seinem Hause ab, wenn sie ihre Kundschaft in Godesberg besuchten oder auf der Durchreise in die Eifel oder an die Ahr hier abstiegen. Denn zahlreiche Unternehmer aus dem Tal der Wupper, aus Köln und sogar aus Duisburg hatten sich Villen am Rhein erbauen lassen und waren als Kunden für die Maler wichtig. Für die Wuppertaler Unternehmer hat dies Horst Heidermann aufgearbeitet und eine erstaunlich ansehnliche Anzahl von Villen am Rhein nachweisen können. (Anm. 7)

Wiedemann schreibt über den „Adler“: „In diesem verkehrten außer Bonner Professoren und Studenten besonders Düsseldorfer Maler, die der für Kunst und Musik begeisterte Besitzer mit Vorliebe in seinem Haus sah. Er brachte eine ansehnliche Sammlung von Gemälden, Zeichnungen, Handschriften zusammen, die dem Hause verblieben, als es später noch in anderen Besitz überging.“ (Anm. 8)

Eine Postkarte aus der Zeit als Jean Koep bereits Besitzer des „Adler“ geworden war (er kaufte das Hotel wohl 1897/98), lässt -ein wenig undeutlich zwar - erkennen, dass die Wände der Gasträume dicht an dicht, besser Rahmen an Rahmen, mit Gemälden und Grafiken ausgestattet waren (oben links). Die Postkarte wurde mit den gleichen Motiven allerdings bereits früher verwendet, wie die Grußkarte des Constantin Hölscher jun. (*1861 †1921) von 1892 beweist. (Anm. 9)

Postkarte des Hotels „Zum Adler“ aus Godesberg mit den Gasträumen und Teilen der Kunstsammlung, rückseitig der Aufdruck „Hotel Zum Adler – Jean Koep“.
Postkarte des Hotels „Zum Adler“ aus Godesberg mit den Gasträumen und Teilen der Kunstsammlung, rückseitig der Aufdruck „Hotel Zum Adler – Jean Koep“.
Auch diese Postkarte vom Sommer 1938 zeigt den Blick in einen Gastraum des Adler-Hotels voller Gemälde und Zeichnungen.
Auch diese Postkarte vom Sommer 1938 zeigt den Blick in einen Gastraum des Adler-Hotels voller Gemälde und Zeichnungen.

Bedauerlicherweise sind die Gemälde, wie oben bereits erwähnt, heute im Hause nicht mehr vorhanden, im Gegensatz zu den von Hoelscher sen. gesammelten Autographen, von denen noch etwa 20 an den Wänden hängen, wie Horst Heidermann festgestellt hat. (Anm. 10) An autographischen Sammelstücken und Einträgen im Gästebuch sind zu nennen: Ludwig XIV., August der Starke, Kaiserin Maria Theresia, Napoleon Bonaparte, Bismarck, Heinrich Heine, Robert Schumann, Alexander von Humboldt, Karl Simrock, Christian Friedrich Nasse, August Kekulé, Emanuel Geibel, Paul Heyse, Giuseppe Verdi, Johannes Brahms, Franz Liszt, Ernst Moritz Arndt. (Anm. 11)

Der Verbleib der Kunstsammlung Hoelscher ist bisher nicht aufzuklären. Anscheinend ist manches nach 1972 „versilbert“ worden und so in den Kunsthandel gelangt. (Anm. 12) Die Reihenfolge der Eigentümer stellt sich folgendermaßen dar: 1897/98 kaufte Jean Koep das Hotel von den Kindern des Hoelscher sen. (Constantin, Heinrich, Gertrud). 1919 wurde es an Paul Küster verkauft, 1947 kam es durch Erbgang an Mathilde (geb. Küster) und Franz Josef Schmitz, nach deren Tod an die Tochter Karin Loschelder (geb. Schmitz), 1972 im Rahmen der Zwangsversteigerung an die Bonner Bauunternehmer Heinz Gemüngt und Heinz Nettekoven. (Anm. 13) In den 1980er Jahre ist W. Samoilow der Eigentümer. Die heutige Eigentümerin ist Julienne Menniken.

Zum Schicksal des „Adler“ in den 1970er Jahren findet sich folgende Mitteilung in der Zeitschrift ‚Der Spiegel’: „Viele Herbergsfürsten verfügen jedoch gar nicht über die Mittel, dem Swimming-Snob-Appeal nachzugehen. Schon wenn sie versuchen, ihre antiquierten Kästen umzubauen und zu modernisieren, endet dieses Experiment oft mit der Pleite. So kam zum Beispiel in Bad Godesberg das berühmte Nobelhotel mit dem schlichten altdeutschen Namen "Gasthof zum Adler" unter den Hammer, nachdem die Besitzerin Karin Loschelder das 112 Jahre alte Haus -- in fünf Generationen Familienbesitz - erweitert und exklusiv umgerüstet hatte. Ein Bauunternehmer ersteigerte das mit Kunstschätzen, barocken Möbeln und feinstem Meißner Porzellan vollgestopfte Haus weit unter Wert.“ (Anm. 14) Ein bitteres Schicksal des Traditionshauses, das von Rolf und Karin Loschelder nach 1968 erweitert und aufwändigst zum Hotel der Luxusklasse ausgestattet wurde.

Es war der gleiche Architekt beauftragt worden, der bereits 1965/66 die Cäcilienhöhe ausgebaut hatte: Emil Adrian. Eventuell hatten die Eheleute Loschelder Sorge, dass sie nicht mit der runderneuerten Cäcilienhöhe würden mithalten können. Der Ausbau des „Adlers“ wurde dann aber offenbar zum finanziellen Desaster und es kam 1972 zur Zwangsversteigerung. Mit dem Verlust der Gemäldesammlung hat Bad Godesberg ein bedeutendes Zeugnis seiner Geschichte verloren, wenn auch sicher nicht alle Werke als museal zu bezeichnen wären, so war die Sammlung aber doch kulturhistorisch wertvoll.

Aus dem Kreis der Düsseldorfer Malerschule erwähnt Heidermann folgende Namen als in der Sammlung vertreten: Oswald Achenbach (mit einem Gemälde „Der Leichenzug von Frascati“), Wilhelm Camphausen, Paul von Franken, Johannes Gehrts, der besonders durch seine Eifel-Landschaften bekannte Emil Schultz-Riga (*1872 †1931, der langjährige Archivar des Malkastens in Düsseldorf), August von Wille, ebenfalls ein bekannter Landschaftsmaler.

Zur Sammlung fand sich in der Tagespresse in den 1970er Jahren folgender interessanter Hinweis: „Rätselraten hatte es bis zuletzt über den Verkauf der vielen antiken Kunstgegenstände, die das Hotel schmücken, gegeben. Mit einem zweiten Angebot wurde gestern versucht, einen Teil der Kunstwerke aus der Versteigerungsmasse, die neben den Grundstücken und Gebäuden auch die gesamte Einrichtung umfasste, auszuklammern. Diese Wertstücke sollten dann einzeln veräußert werden. Für dieses Angebot fand sich aber überhaupt kein Interessent“. (Anm. 15) Als die Baufirma Gemüngt & Schneider 1972 das Haus für über 2 Millionen DM erworben hatten, war die Sammlung also noch vorhanden. Aber auch die Firma Gemüngt & Schneider kam in den 1970er Jahren ins Schleudern: am 8. August 1975 wurde Konkurs beantragt. Was danach mit der Gemäldesammlung geschah, ist noch nicht zu klären. Der Bonn-Information vom März 1982 ist zu entnehmen, dass in den achtziger Jahren dann der Eigentümer W. Samoilow ist. (Anm. 16) Heute gehört das Hotel, wie bereits erwähnt, Julienne Menniken. Eine bewegte Geschichte, die auch die wirtschaftliche Situation Bad Godesbergs reflektiert.

Zurück zum ersten Hotelier und Sammler: Es wäre nicht weiter verwunderlich, wenn in höherem Alter Constantin Hoelscher sen., eingedenk seines wirtschaftlichen Erfolges, sich einen Wunsch erfüllt hätte und einen hervorragenden Maler wie Christian Eduard Boettcher aus Düsseldorf um ein Gemälde angegangen wäre.

Aber Constantin Hoelscher war nicht nur ein erfolgreicher Gastwirt und Hotelier. Er war der erste Vorsitzende des Godesberger Verschönerungsvereins, der am 1. Juni 1869 gegründet wurde. Der Vorstand bestand aus den Herren Hoelscher, von Rigal, Heimandahl (Heimendahl?), Breden (Bredán?) und Düren. Bereits das erste Protokoll, also unter dem Vorsitz Hoelschers verfasst, vermerkt die „Anlage eines Fahrweges nach der Muffendorfer Höhe“. (Anm. 17) Später blieb Hoelscher dem Verein als Schatzmeister noch längere Zeit erhalten. Zu seiner Rolle in Godesberg schreibt Dietrich Jung: „Kein Wunder, dass dieser Mann für die Idee eines Vereins für die Verschönerung seiner Wahlheimat aufgeschlossen war und von ihm tatkräftige Impulse ausgingen. Mit ihm und seit ihm ist die Geschichte des Verschönerungsvereins gleichzeitig ein Teil der Geschichte Godesbergs. Schon bald nach der Vereinsgründung wurde Hölscher durch Wahl vom 17. Dezember 1870 Mitglied der Gemeindevertretung von Godesberg...“. (Anm. 18)

In Hoelschers Person liegt möglicherweise der Schlüssel zu Boettchers großartigem Gemälde. Das Gemälde Boettchers ist bereits 1877 entstanden, also weit vor der Zeit der Erschließung der Höhe über Muffendorf durch Scheibler und von der Heydt. Aber es entstand nach Hoelschers Aktivitäten, die den Wegebau zur Muffendorfer Höhe betreffen, und die ausweislich des Protokolls des Verschönerungsvereins etwa um 1869/70 zu datieren sind. Erworben wurde das Gemälde um 2009 aus Privatbesitz, in welchem es sich seit 1939 befand und damals aus dem Düsseldorfer Kunsthandel erworben wurde. Es ist auffällig, wie liebevoll dieser Blick über das Rheintal ausformuliert ist. Die männliche Figur auf dem Felsen rechts sitzend trägt eine Art „Zipfelmütze“, die ihn als Gehilfen oder Führer oder schlicht als jungen Mann ausweist.

Für die Straße zur Muffendorfer Höhe war schon im ersten Jahr des Bestehens des Verschönerungsvereins der Vorsitzende Constantin Hoelscher zuständig, und dies möglicherweise in zweifacher Weise. Denn Hoelscher war auch ein erfahrener Geometer, der in der Lage war, einen Weg so anzulegen, dass er größtmöglichen Nutzen brachten. Nicht zu steil, nicht zu schmal, das Geländeprofil und die schöne Aussicht berücksichtigend. Vor allem war dem Auftraggeber der Blick auf den Drachenfels, auf das südliche Siebengebirge wichtig. Offensichtlich eine Erinnerung, die er seiner Frau, dem „Gretchen von Plittersdorf“, die aus dem Gasthaus Schaumburger Hof (vormals „Zur Linde“) stammte, zu danken hatte. Anlässlich des 100jährigen Bestehens des Hotels zum Adler erhielt das Haus ein ganz besonderes Geschenk, das die Gemäldesammlung ergänzte. Familie Mundorf vom „Schaumburger Hof“ schenkte ein Porträt der „Gretchen von Plittersdorf“, der Ehefrau des Hotelgründers Constantin Hoelscher. (Anm. 19)

Auf der Bildschirmdarstellung des Boettcher-Gemäldes kaum zu erkennen: Im Schatten vorne auf der Spitze des Felsens sitzt ein vornehmer Herr im dunklen Gewand, der die Arme weit ausgestreckt hat. Links davon stehen zwei junge Frauen in den Büschen und pflücken Blumensträuße, beobachtet von dem jungen Mann mit der Zipfelmütze. Das Gemälde wirkt wie eine gemalte Umsetzung der Verse Heinrich Heines zum „Lazarus“, worin er der Zeiten am Rhein in Godesberg gedenkt:

„Ich sah hinauf nach dem Drachenfels,
Der hochromantisch beschienen
Vom Abendroth, sich spiegelt im Rhein
Mit seinen Burgruinen.

Ich horchte dem fernen Winzergesang
Und dem kecken Gezwitscher der Finken...“
(Anm. 20)

Wer in der Zeit um 1877 dieses Gemälde in Auftrag gegeben hat, hatte eine profunde Ortskenntnis, die dem Maler hilfreich war, ein solches Motiv zu finden.

In jedem Fall hatte das Gemälde programmatischen Charakter: die Schönheit der Landschaft zu rühmen und gleichzeitig den Beitrag des Vaters zur Erschließung derselben für den Tourismus zu feiern, und den nachfolgenden Generationen die rheinische Heimat in einem außergewöhnlich qualitätvollen Gemälde zu bewahren. Vielleicht ist es Vater Hoelscher, der auf dem Felsen sitzt, und mit ausgebreiteten Armen die auf die Schönheiten des Rheintals verweist.

Die Kinder Hoelschers, die ihm Anlass zu den schönsten Hoffnungen gaben, weil sie seine musische Begabung geerbt hatten, verkauften das Hotel gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Der Sohn Heinrich (*1857 †1928), der Musiker wurde, und der Sohn Constantin (*1861 †1921), der Maler wurde, lebten beide später hauptsächlich in Berlin. Und die beiden Töchter Gertrud (*1858 †1929) und Maria (*1864 †1883), von denen eine - Maria - bereits 1883 im Alter von 19 Jahren verstarb, blieben in Godesberg. Constantin Hoelscher jun. hat laut der Urkunde des Bonner Standesamtes (StA BN) am 12.8.1911 die geschiedene Wilhelmina Louise van Haersolte van den Doorn, geb. Mitford, in Godesberg geheiratet. Wilhelmina Louisa war erst 1910 geschieden worden und lebte in Godesberg in der Luisenstraße 46 (heute Rheinstraße), bereits im Jahr nach der Eheschließung wurde die Ehe mit Constantin Hoelscher allerdings schon wieder geschieden. Wilhelmina Louisa starb 1951 in den Niederlanden. Es bleibt noch rätselhaft, was es mit dieser Ehe auf sich hatte.

Die Tochter Gertrud Dahm, geb. Hoelscher, führte später mit ihrem Ehemann zusammen das Hotel „Godesberger Hof“ am Rhein, sie verstarb aber schon 1929. Es besteht also immerhin die Möglichkeit, dass das Gemälde Boettchers aus ihrem Nachlass stammt und so in den 1930er Jahren Düsseldorfer Kunsthandel gelangte. Dies bleibt noch zu klären.

Das Gästebuch des „Adlers“, das noch in den 1960er Jahren vorhanden war (Anm. 21), gilt heute als verschollen, so dass sich diese Vermutungen über eine Beziehung zwischen Boettcher und Hoelscher nicht durch Archivalien verifizieren lassen. Aber die oben dargestellten Fakten sprechen durchaus dafür, dass es so gewesen sein könnte.

Die Sammlung Hoelscher war aber nicht die einzige Kunstsammlung, die Godesberg abhanden gekommen ist. Eine weitaus bedeutendere Sammlung besaßen Peter Carl Theodor (Charles, Karl) Aders (*1780 † 1846), ein Bruder des Elberfelder Unternehmers Johann Jakob Aders, und seine Ehefrau Elisabeth (Eliza, *1785 †1857), geb. Smith. (Anm. 22) Charles war Mitinhaber eines bedeutenden Handelshauses in London (Jameson & Aders). Er hatte 1823 die Godesberger Redoute erworben und dort zeitweilig die Sammlung - oder Teile der Sammlung -, bedeutender altdeutscher und niederländischer Malerei des 15. und 16. Jahrhunderts ausgestellt. Grundlage seines Reichtums war der Indigohandel von Jameson & Aders in London, die gleichzeitig auch als Bank- und Versicherungshaus firmierten. Charles Aders war Kompagnon von William Jameson (*1774 † nach 1832), beide waren durch den Indigohandel zu erheblichem Reichtum gekommen, zumal Indigo in England ein begehrter Rohstoff war, der in unvorstellbar großen Mengen, allein für das Färben der Uniformtuche wurden Massen benötigt, importiert werden musste. (Anm. 23)

Diese ungleich bedeutendere Sammlung, die nachweislich 1828 in der Redoute, dem damaligen Sommerwohnsitz der Aders, zu besichtigen war, wurde bereits 1830 wieder nach London geschafft und wegen wirtschaftlicher Schwierigkeiten in den Jahren 1835 und 1839 versteigert und verkauft und war somit ebenfalls für das Rheinland verloren. Was bereits damals als zutiefst bedauerlich angesehen wurde. (Anm. 24)

Johanna Schopenhauer (*1766 †1838) äußerte sich empört über diesen Vorgang, den sie ganz zu recht als einen großen nationalen Verlust ansah. (Anm. 25) Sie hatte 1822 ein zweibändiges Werk über Jan van Eyck (Anm. 26) und dessen künstlerisches Umfeld veröffentlicht, so dass sie durchaus imstande war, die Qualität der Sammlung Aders zu beurteilen. Bereits 1823 findet sich in Henry Crabb Robinsons Tagebucheinträgen folgende, - allerdings recht abschätzige -, Bemerkung zu Johannas Werk: 20. Dezember: „...finished...Mad. Schopenhauer’s Johann v. Eyck und seine Nachfolger – sentimental declamation about the early German painters. I hurried over it soon and learned nothing from it.“ (Anm. 27) Wenn Robinson das Buch so oberflächlich gelesen hat, wie er dies schreibt, so nimmt es kein Wunder, dass er nichts daraus gelernt hat. Schopenhauers Johann van Eyck ist jedenfalls ein bemerkenswertes Werk der frühen Kunstgeschichtsschreibung. Immerhin zeigt dieser Eintrag, dass das Buch sofort nach Erscheinen wahrgenommen wurde. Das Werk van Eycks stieß damals auf breiteres Interesse, wie überhaupt die frühe Malerei dieser Zeit insgesamt eben auch. Aders Interesse und der Schwerpunkt der Sammlung lagen absolut auf der Höhe der Zeit.

Johanna Schopenhauer kannte die Sammlung Aders aus eigener Anschauung, und auch die Sammlungen der Brüder Boisserée und deren Freundes Bertram (im folgenden als „Sammlung Boisserée“ bezeichnet) waren ihr wohlbekannt. Sie stand mit ihnen in Kontakt und dankt ihnen im Vorwort ihres Buches zu van Eyck ausdrücklich für die Unterstützung. Bereits 1816, wahrscheinlich schon früher einmal, hatte sie die Sammlung Boisserée in Heidelberg besucht und seither Kontakt zu den Sammlern. (Anm. 28)

In Sulpiz Boisserées Tagebüchern findet sich ein süffisanter Hinweis: „Donnerstag, 10. (Oktober 1816): ... Die Schopenhauer mit dem Töchterchen. Geplapper. Ewiger Dialog zwischen beiden. – Die Alte hat bei ihrem ersten Besuch Bertram mit Schwatzen aus dem Sattel gehoben...“.

Das hinderte Sulpiz offensichtlich aber nicht, sie bei wichtigen Vorhaben zu unterstützen. Aus dem veröffentlichten Briefwechsel Johannas geht eindeutig hervor, dass Sulpiz Boisserée 1821 dann auch das Manuskript zum van-Eyck-Buch kritisch durchgesehen und ihr einige Hinweise dazu gegeben hat. Charles Aders hat ebenfalls ausweislich der Tagebücher des Sulpiz Boisserée seit 1817 Kontakt zu den Boisserées gesucht, jedenfalls vermerkt Sulpiz ausdrücklich dessen besonderes Interesse an van Eyck. Aders hatte ebenfalls Kontakte zu den beiden Schlegels, die zum damaligen Netzwerk der Boisserées gehörten. Die Brüder Schlegel waren eng mit den Brüdern Boisserée befreundet, seitdem Sulpiz und Melchior im Herbst 1803 bei Schlegels in Paris untergekommen waren und sich ihnen eng angeschlossen hatten. (Anm. 29)

Die Brüder Boisserée und ihr Freund Bertram waren erfolgreiche Kaufleute, die u.a. mit dem An- und Verkauf von Landgütern, die nach dem Reichsdeputationshauptschluss 1803 aus kirchlichem Besitz veräußert wurden, erfolgreich Handel trieben. So erfolgreich, dass ihnen selbst innerhalb der Familie der Neid entgegenschlug. Sulpiz schreibt über die Folgen des Immobilienhandels und des Gewinns daraus: „Wir werden für reich angesehen und heißen die Herren Grafen“. (Anm. 30) Sie wirkten u.a. mit bei dem Verkauf von Schloss Falkenlust bei Brühl, das Gut Apollinarisberg bei Remagen behielten sie länger in Besitz, um es später zu für sie günstigsten Konditionen zu veräußern.

Johanna Schopenhauer wiederum kannte ebenfalls die Städel’sche Sammlung in Frankfurt, sie hatte 1816 den alten Städel noch besucht und war von ihm persönlich durch die Sammlung der Gemälde geführt worden. (Anm. 31) Später äußert sie sich zu verschiedenen Frankfurter Sammlungen enthusiastisch. (Anm. 32) Ihr Urteilsvermögen war in jeder Hinsicht groß und auf der Höhe der damaligen kunsthistorischen Kenntnisse. Um dies zu verdeutlichen, soll die aufmerksame Augenzeugin ausführlich zur Sammlung Aders zitiert werden: „Eine Sammlung bedeutender Gemälde, aus der frühesten wie aus der späteren Zeit, seit dem Wiedererwachen der Kunst, und die ich noch die Freude hatte, zu sehen, ist seit wenigen Monaten nicht nur für Godesberg, sondern auch für Deutschland, ja sogar für die Freunde der Kunst auf immer verloren. Sie befand sich in einer Villa, deren ich früher erwähnte, als das Eigenthum des Besitzers derselben, eines angesehenen, aus diesen Gegenden stammenden, aber seit vielen Jahren in London etablirten Kaufmanns. Die Familie desselben pflegte alljährlich die Sommermonate in ihrem schönen Besitzthum in Godesberg zuzubringen, hat dieses seit Kurzem aber aufgegeben, und die Gemäldesammlung ist eingepackt und nach England abgeführt worden, um dort mit einer zweiten vereinigt zu werden, die Herr Aders in London schon besaß, und die ebenfalls besonders reich an Meisterwerken altniederhreinischer Malerei sein soll.

Dieser an unserm Vaterlande verübte Raub, wenn ich mir erlauben darf ihn so zu nennen, hat wenigstens das freilich etwas zweideutige Verdienst, England zuerst mit der, selbst von uns Deutschen nur seit einigen Jahren neuentdeckten altdeutschen Schule bekannt zu machen, von deren Existenz die Kunstkenner jenes Landes bis dahin wenig oder gar nichts erfahren. Der König von England selbst soll über eine fast gleichzeitige Copie von Johann van Eyck’s berühmten genter Bilde entzückt gewesen sein, welche unter Herrn Aders Gemälden in London sich befindet, und die von Kennern noch der altberühmten vorgezogen wird, die von dem großen Meister, Michael Coxies, für den König von Spanien, Philipp den zweiten, gemalt wurde. Daß die ganze fashionable Welt in London das Entzücken des Königs theilen wird, steht kaum zu bezweifeln, und weh’ uns, wenn die altdeutschen Gemälde in England Mode werden sollten, wie früher die chinesischen Pagoden und das altjapanische Porzellan in all’ ihrer Unform es waren! Wie würden die englischen Guineen unsere alten Meisterbilder von dannen ziehen, um auf jener Insel in den prächtigen Villen der Reichen und Großen in starrer Abgeschiedenheit begraben zu werden!

Doch wahrscheinlich werden unsere Kunsthändler eben so gut als die italienischen es lernen, manchen van Eyck, Hemmling und Schoreel nach England überzuschiffen, der in Hinsicht auf Originalität mit der Mehrzahl des Raffael’s, Corregio’s und Tizian’s in einer Reihe zu stehen verdient, welche um theures Geld die Gemäldesammlungen in England schmücken, und dieses bleibt im gefürchteten Fall dennoch immer ein kleiner Trost.

Nur eines der sehr werthvollen altdeutschen Gemälde in der godesberger Sammlung will ich erwähnen, weil es das einzige ist, welches meines Wissens der kunstreichen Hand der Schwester beider van Eyck’s, der jungfräulichen Künstlerin Margarethe zugeschrieben wird. Hier mit Gewissheit über die Echtheit des Bildes zu entscheiden, ist beinahe unmöglich; daß es unmittelbar aus van Eyck’s Schule hervorgegangen ist, verbürgen die Behandlung der Farben und die schöne, fleißige Ausführung auch der kleinsten Einzelheiten. Die Wahl des heiteren Gegenstandes aber beweist nicht nur den reinsten Künstlersinn, sondern ist auch einem jungfräulichen zartfühlen Gemüthe völlig angemessen. Es stellt die Mutter Gottes mit dem Kinde vor, wie sie, in einer offenen Gartenhalle sitzend, von lieblichen Engeln bedient wird, welche Blumen und Früchte ihr darbieten. Von den neueren Gemälden will aus der bedeutenden Anzahl derselben nur zwei sehr schöne Landschaften von Ruisdael erwähnen, einen Lazaroni-Knaben von Murillo, der sich im Tabackrauchen versucht; vier Apostel, von Boracino da Cremona, einem Schüler des Perugino. Auch zwei kleine Ölgemälde des fantastischen Callot waren gar lustig und wunderlich anzuschauen, auf denen von zahllosen kleinen Figürchen allerlei kecker Muthwille getrieben wird. Das eine derselben stellt den Einzug Christi in Jerusalem vor; das andere, wie er die Läufer, Verkäufer und Wucherer mit kräftig geschwungener Knute zum Tempel hinaus, eine hohe Treppe hinunter, auf die Straße treibt, auf welcher indessen Diebstahl und allerlei greulicher Unfug getrieben wird. Das alles ist nun mit dem Dampfschiffe fort, auf Nimmerwiedersehen.“ (Anm. 33) Klare Worte einer selbstbewussten Schriftstellerin. Wenn auch die spätere Kunstgeschichte manche ihrer Urteile korrigiert hat.

Johannas verehrter Mentor in der Kindheit war übrigens ein Jameson. Der Schotte Richard Jameson, der Prediger der kleinen englischen Gemeinde in Danzig gewesen war und Nachbar von Johannas Eltern Trosiener. Dieser Jameson ging 1789 zurück nach Edinburgh, ob er verwandtschaftlich den Londoner Kaufleuten Jameson, den Kompagnons Charles Aders’, angehörte, wäre zu klären. Die Londoner Jamesons stammten ebenfalls aus Schottland.

Aders führten in ihrem Sommerhaus in Godesberg ein gastfreundliches Dasein. Als im Sommer 1828 der Dichter und Philosoph Samuel Taylor Coleridge (*1772 †1834), ein enger Freund der Aders, besuchshalber bei Eliza Aders in Godesberg weilte (während Charles sich auf Reisen befand), gab sie am 8. Juli ein Festessen, zugegen waren ebenfalls Barthold Georg Niebuhr (*1776 †1831), August Wilhelm Schlegel (*1767 †1845) und der junge Nikolaus Becker (*1809 †1845), der Dichter des Rhein-Liedes. Gäste im Hause waren ebenfalls William Wordsworth (*1770 †1850) und dessen Schwester Dorothy Wordsworth (*1771 †1855). (Anm. 34) Coleridge und W. Wordsworth waren führende Vertreter der frühen literarischen Romantik in England.

Gemeinsam mit den drei Bonnern, von denen Schlegel und Niebuhr Kontakt zu Sulpiz Boisserée pflegten, stellten sie eine illustre Gästeschar dar, die durch literarische und kulturelle Interessen vielfältig verbunden gewesen waren. (Anm. 35) Über Schlegel und Niebuhr hätte Aders sicherlich auch Details über das weitere Schicksal der Boisseréeschen Sammlung erfahren können, die er selbst bereits vor 1817 kennengelernt hatte. Die ihn sogar, ausweislich der Tagebücher (Anm. 36) des Sulpiz Boisserée, zum Sammeln der altdeutschen und altniederländischen Malerei angeregt hatte. So schreibt Boisserée: „Abends Herr Aders aus London, kömmt aus Braband, erzählt voll Enthusiasmus von den Eyckschen Flügel-Bildern bei Nieuwenhuys – besonders von der Heiligen Cecilia und Engel in Lebens-Größe. – Hat selbst einige alte Gemälde acquiriert, seit er unsere Sammlung sah. Nieuwenhuys fo(r)dert für alle seine alten Bilder 100.000 fs.“

Am 8. April 1818 erhielt Boisserée, wie er in seinem Tagebuch vermerkt, ein Schreiben von Aders mit Zeichnungen zu dessen Gemälden, von denen er vermutete, dass sie von van Eyck seien. Offenbar schickte er diese, um Boisserées Meinung dazu einzuholen.

Im London der 1820er Jahre gehörten Aders in das Zentrum eines literarischen Zirkels der englischen Romantiker. Zu diesem Kreis gehörten Charles Lamb (*1775 †1834) und dessen Schwester Mary Lamb (*1764 †1847) und eben auch Henry Crabb Robinson (*1775 †1867), dessen Tagebücher eine wichtige Quelle für das Schicksal der Aders darstellen. (Anm. 37) Aders verbanden kulturelles Interesse mit, zumindest zeitweiligem, großem wirtschaftlichen Erfolg auf die glücklichste Weise. Der gesellschaftliche Absturz muss um so härter gewesen sein.

Es steht zu vermuten, dass Charles Aders mit den Gemälden, die er sammelte, von vornherein spekulieren wollte, was in London im frühen 19. Jahrhundert durchaus nicht ungewöhnlich war. Wahrscheinlich wird er laufend über die Sammlung der Boisserées informiert gewesen sein, zumal er sich im intellektuellen Umfeld im Rheinland bewegte, und den erfolgreichen Verkauf der Sammlung an den Bayerischen König Ludwig I. im Jahr 1827, spätestens aber im Jahr 1828 anlässlich des Festes in Godesberg mit Schlegel, der sicher über diesen Erfolg der Brüder Boisserée informiert gewesen ist, zur Kenntnis genommen haben. Firmenich-Richartz widmet sich den Verkaufsverhandlungen ausführlich und berichtet, dass die Sammlung von 216 Gemälden für 240.000 Gulden verkauft worden ist. (Anm. 38) Etwa um 1817 hat der Kölner Sammler Jacob Lyversberg (*1761 - † 1834) seine Sammlung dem niederländischen Kronprinzen für 100.000 holländische Gulden angeboten. (Anm. 39)

Weiter berichtet Firmenich-Richartz, dass um 1817 ein regelrechtes Sammelfieber ausgebrochen ist und ein schwunghafter Handel in Gang kam. Dem Sammler Ferdinand Franz Wallraf (*1748 †1824) war es bereits 1818 gelungen, seine Sammlung gegen eine Rente der Stadt Köln testamentarisch zu verschreiben. Daraus ging später das Wallraf-Richartz-Museum hervor. Damit war Köln als Käufer für die Sammlung der Boisserées praktisch aus dem Spiel. Auch war den Boisserées daran gelegen, die Sammlung nicht nach Preußen zu geben. Und da Köln im Zuge des Wiener Kongresses mit dem Rheinland Preußen zugeschlagen wurde, suchten die Boisserées gezielt nach Käufern im katholischen Lager. Das wird aus zahlreichen Tagebucheinträgen des Sulpiz überdeutlich.

Die Brüder Boisserée hatten gemeinsam mit ihrem Freund Johann Baptist Bertram (*1776 †1841) ein über viele Jahre gepflegtes Netzwerk aufgebaut, dem bedeutende Denker nicht nur des katholischen Lagers, wie Görres und Schlegel, angehörten, sondern auch Goethe und Freiherr vom Stein bewunderten die Sammlung. Der Staatskanzler vom Stein hatte bereits Überlegungen angestellt, die Sammlung für Berlin zu erwerben. Der von den Sammlern geforderte Preis von 500.000 Gulden stellte aber ein erhebliches Hindernis dar. Ob der Preis in der politischen Absicht, den Verkauf nach Preußen zu verhindern, so hoch angesetzt wurde, steht zu vermuten. Für den gleichen Betrag verhandelte Berlin gerade um die Sammlung Solly, die rund 3000 Gemälde umfasste. Die Sammlung Boisserée bestand dagegen aus 216 Gemälden. Wenn Berlin den geforderten Preis akzeptiert hätte, wäre das den Sammlern Boisserée und Bertram gleichsam als Schmerzensgeld erschienen, ihre geliebte Sammlung nach Preußen geben zu müssen. Soweit kam es aber nicht. Zumal König Friedrich Wilhelm III. 1815 zunächst die Sammlung Giustiniani und 1821 die Sammlung Solly gekauft hatte. (Anm. 40)

Die Boisserées ließen ihr gesamtes engeres Netzwerk darauf hin arbeiten, dass die Sammlung in „katholische“ Hände kommen sollte. Was schlussendlich ja auch gelang. Wie der Besuch des bedeutenden englischen Kunsthändlers William Buchanan bei Boisserée am 24. 10. 1818 zeigt, wurde die Sammlung Boisserée durchaus auch international wahrgenommen. An manchen Tagen vermerkt Sulpiz im Tagebuch, dass jeweils 200 Besucher die Galerie in Heidelberg besucht haben. Wichtige Besucher wurden im Tagebuch namentlich aufgeführt, manche persönlich empfangen.

Wahrscheinlich hatte Aders sich vorgestellt, mit seiner Sammlung ebenfalls ein lukratives Geschäft abschließen zu können, das ihm sein weiteres Leben als Privatier angemessen finanzieren würde. Denn bedeutende Sammlungen hatten sich nach 1815 für hohe Summen verkaufen lassen. Die Sammler waren darüber informiert, zumal es nur wenige wirklich bedeutende Händler gab, durch deren Kontore erstklassige Arbeiten liefen. Auch darüber berichten die Tagebücher des Sulpiz Boisserée. Man kommunizierte über die Verkäufe und Erlöse. Bedenkt man, dass die Sammlungen in den meisten Fällen erst nach 1803 zusammengekommen waren und schon um 1815, 1818 und 1821 wieder verkauft worden waren, so wird deutlich, dass die „Sammler“ nicht von rein altruistischen Motiven gelenkt waren. Im gleichen Maße wie das Bemühen um den Erhalt der Kunstwerke und die Sicherung derselben stand auch das monetäre Interesse im Fokus. Dies war insofern als aussichtsreich zu bezeichnen, da doch auch mit den gesellschaftlichen Umbrüchen in nachnapoleonischer Zeit die kulturelle Teilhabe durch frühe Museumsgründungen eine wesentliche Rolle für die Frage der Legitimation von Herrschaft spielte. Somit existierte ein exklusiver Markt, der zwar überschaubar aber viel versprechend war.

Aders Vorhaben hat sich jedenfalls nicht umsetzen lassen, obwohl er große Anstrengungen unternommen hat, die Sammlung gewinnbringend zu verkaufen. Erklären lässt sich sein Scheitern wohl nur über die zu hohen Forderungen, die am Markt nicht durchsetzbar waren. Denn der Markt für altdeutsche und altniederländische Malerei entwickelte sich insgesamt gesehen aber gut.

Eliza Aders (geb. Smith, gesch. Kelly, gesch. Meyer) war in dritter Ehe mit Peter Carl Theodor Aders verheiratet, die beiden ersten Ehen sind wohl in Frankfurt, wo der Code Napoleon galt, geschieden worden. Mit ihrem ersten Mann war sie in Westindien gewesen, dort aber von diesem so übel behandelt worden, dass der Gouverneur sie in Schutz nehmen musste und für ihre Rückkehr nach Europa sorgte. Ihr zweiter Ehemann, ein deutscher Musikprofessor, scheint ebenfalls nicht die richtige Wahl gewesen zu sein, jedenfalls wurde auch diese Ehe geschieden. (Anm. 41)

Eliza scheint eine begabte Frau gewesen zu sein. Was auch durch die Tagebucheintragungen Robinsons bestätigt wird. Die künstlerische Begabung hatte sie wohl von ihrem Vater geerbt, John Raphael Smith (*1751 †1812) war Maler und Radierer. Sie hat nach dem Bankrott ihres Mannes mit ihren Zeichnungen und Gemäldekopien für den Lebensunterhalt der beiden mit sorgen können und müssen. (Anm. 42) Etwa um 1832 kaufte Jameson sen. den Anteil Aders am Handelshaus auf, das dann unter dem Namen Jameson & Son weitergeführt wurde. Bereits ein oder zwei Jahre später war Aders bankrott. (Anm. 43) Dies erschließt sich auch aus einem Brief, den Friedrich Siegmund Voigt (*1781 †1850) an Henry Crabb Robinson am 21. Februar 1834 schreibt. (Anm. 44) Robinson scheint das Schicksal Aders sehr zu berühren, möglicherweise ein Hinweis darauf, dass Aders seinen Anteil an der Firma nicht ganz freiwillig verkauft hat? Bereits um 1831 suchen Aders einen Käufer für die Redoute. Der Verkauf gelingt aber erst 1835. 1837 scheint die Redoute zum Hotel Bellevue gehört zu haben, wie Robinson anlässlich seiner Durchreise am 30. Juli 1837 feststellt, nicht ohne zu bedauern, dass Aders mit dieser Immobilie kein Glück gehabt haben. (Anm. 45)

Die Tagebücher von Henry Crabb Robinson geben Aufschluss über die wirtschaftliche Situation der Aders nach 1830. Sie entwickelte sich dramatisch: Charles Aders wurde wegen des Bankrotts am 3. Januar 1833 in London sogar in Haft genommen. Die Umstände sind bei Marquardt nachzulesen. Es war ein harter gesellschaftlicher Absturz. Von den Höhen des erfolgreichen Handelsmannes und Schöngeistes in die Niederungen des Bankrotteurs – ein Schicksal, das er mit vielen in dieser Zeit teilte. Besonders schmerzlich war es für den Kaufmann Charles Aders zu sehen, dass seine großartige Sammlung zu Schleuderpreisen verkauft wurde. Aders hatte angenommen, und dies auch zu recht, einen veritablen Schatz zu besitzen. Als er die Sammlung verkaufen musste, geschah dies nicht zum richtigen Zeitpunkt, bzw. gab es in London niemanden, der die Qualität der altniederländischen und altdeutschen Werke so hoch schätzte, dass die geforderten Preise gezahlt wurden. Im Juni 1832 bietet Aders die Sammlung der National Gallery an. Zu, wie Robinson fürchtet, völlig überzogenen Preisen. Für einen van Eyck will er 7000 englische Pfund haben. Nach Erscheinen der ersten großen Arbeiten über van Eyck, dem zweibändigen Werk von Johanna Schopenhauer (1822) und der Arbeit von Gustav Friedrich Waagen (1822/23), schien ihm dieser Preis wohl angemessen zu sein.

1834 soll die Sammlung in London und Frankfurt zum Verkauf angeboten werden. Es kommt zu einer Versteigerung, die aber keinen Abschluss bringt. Im September 1835 erleidet Aders wiederum einen Bankrott. Während Charles Aders wirtschaftlich nicht wieder reüssiert, werden im Jahr 1838 einige Gemälde aus der Sammlung zu Robinson gebracht in der Hoffnung, dass sich dort Käufer finden lassen. Dazu gehört auch die Kopie des Genter Altares. Man nimmt sogar Kontakt zu dem ersten Kurator des Städelschen Kunstinstituts, Johann David Passavant (*1787 †1861), auf, um die Sammlung anzubieten. Auch dies ohne Erfolg, da Aders Preisvorstellungen zu hoch sind. Ob die von ihm festgesetzten Preise zu hoch waren, weil er die Bilder bereits zu teuer erkauft hatte? Darüber ist keine Auskunft zu finden. 1843 siedeln Aders nach Florenz über, da sie dort preiswerter leben können. 1846 stirbt Aders dort, ohne jemals wieder finanziell wieder in ruhiges Fahrwasser gekommen zu sein. Die Beschreibung, die Robinson zu den Vorgängen rund um die Aders liefert, sind bedrückend und geben ein plastisches Bild der prekären Lebensumstände. (Anm. 46)

Jedenfalls klagt auch Robinson darüber, dass die Gemälde billigst den Besitzer wechselten. Aders hatte zwar eine exquisite Sammlung zusammengestellt, die Situation am Kunstmarkt aber nicht wirklich einschätzen können und in einer Notsituation in England verkaufen müssen. Die großen Verkäufe von wichtigen Sammlungen waren bereits zwischen 1815 und 1827 getätigt worden. Als Aders mit seiner Sammlung auf den Markt drängte, war es zu spät. Eine sehr bittere Erfahrung.

Henry Crabb Robinson fühlt sich durch die Freundschaft mit Charles Aders dessen Witwe, die er achtete, so verpflichtet, dass er versucht, im Umfeld der Familie und der Freunde der Aders in Deutschland Unterhaltszahlungen für sie zu organisieren, was ihm aber nur unzureichend gelingt. (Anm. 47) Deutlich wird aber, dass Eliza Aders für den Lebensunterhalt qualitätvolle Kopien von Gemälden in Rom herstellt, die aus ihrem Bekanntenkreis bestellt wurden.

Bereits seit 1816 hatte die Verbindung zu Eliza bestanden, die Charles aber erst 1820 durch Eheschließung legitimieren konnte. Eliza hatte sich u.a. auch um diese Zeit in Frankfurt aufgehalten und hatte mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit die Sammlung Städels und dessen Vermächtnis an die Stadt gekannt. Dieses Vermächtnis hatte viel Aufsehen erregt, zumal es einen langwierigen Rechtsstreit darum gab. Im Jahr 1817 kaufte Charles erste sehr wichtige Gemälde, zwei Arbeiten, die Holbein zugeschrieben waren, in Paris. Um die gleiche Zeit erwirbt er Gemälde, die Dürer zugeschrieben wurden. (Anm. 48) Er berichtet anlässlich eines Besuchs bei Boisserée im Jahr 1817 davon, dass er vermutet, in London in seiner Sammlung zwei Werke von Jan van Eyck zu besitzen. (Anm. 49)

Die Sammlung der Aders entwickelte sich bedeutend: vertreten waren Werke von Hans Memling, Dirk Bouts, Gerard David, Jan Mostaert, Roger van der Weyden, eine Kopie des Genter Altares von unbekannter Hand, Michel Wolgemuth, Albrecht Dürer, Petrus Christus, Lucas von Leyden u.a.m. (Anm. 50) Die Qualität der Sammlung war nicht nur dem zeitweiligen Reichtum Charles Aders zu danken, seine Frau Eliza war Malerin und hatte ein klares Auge für Qualität.

Noch Alfred Wiedemann spricht mit Hochachtung von der Sammlung Aders und erwähnt Gemälde von Margarete van Eyck (?), Jacob Isaakzon van Ruisdael, Bartolomé Esteban Murillo, Boccaccino da Cremona, und den Grafiker Callot. (Anm. 51) Offenkundig hat er diese Kenntnisse durch Johanna Schopenhauers Text überliefert bekommen.

Man möge sich vorstellen, welche Anziehungskraft Bad Godesberg heute zu bieten hätte, wären die Sammlung Hoelscher und die Sammlung Aders am Ort geblieben. Gemälde aus dem Besitz der Aders befinden sich heute in den berühmtesten Museen der Welt.

Deutlich wird: im 19. Jahrhundert lag die Malerei in Godesberg sozusagen in der Luft. Die Reisen des englischen Malers William Mallord Turner ab 1802 an den Rhein gelten als die eigentliche Entdeckung der rheinischen Landschaft, ein früher Höhepunkt ist das Gemälde „Die Loreley“ von 1817 im Leeds-Museum (GB). Aus dem gleichen Jahr existiert eine Drachenfels-Darstellung, eine Zeichnung in Bleistift und Wasserfarben (heute in der Sammlung der Stanford Universität), die sich in eine ganze Reihe von Studien aus dem Rheinland einfügt. Darunter auch die berühmte Ansicht des Hochkreuzes und der Godesburg (1817), die sich im LVR-Rheinisches Landesmuseum Bonn befindet. Man beachte, nur etwa sechs Jahre nach dieser Reise Turners und drei Jahre nach dem Erscheinen der Prachtausgabe der Rheinansichten Schützens in London (s.u.) kauften sich die kunstsinnigen Aders in Godesberg ein.

Die Verbreitung der Stiche trug zur „Entdeckung Godesbergs“ in reichem Maße bei. Denn Godesberg bot ja bereits den Grafikern gegen Ende des 18. Jahrhunderts reichlich schöne Motive. Begonnen mit den Stichen von Karl Dupuis (*1752 †1807), Johann Peter Beckenkamp (Lebensdaten unbekannt, gestorben nach 1800), Laurenz Janscha (*1749 †1812), Christian Georg Schütz d.J. (*1758 †1823), Domenico Quaglio (*1787 †1837), C. Howen (?), Samuel Prout, (*1783 †1852) Johann Adolf Lasinsky (*1808 †1871), Bernhard Helfrich Hundeshagen (*1784 †1858). Später die Engländer Robert Batty (*1789 †1848), William Tombleson (*1795 †1846) und Clarkson Frederick Stanfield (*1793 †1867) und später dessen Sohn George Clarkson Stanfield (*1828 †1878). Ab 1840 Carl Ludwig Frommel (1789 †1863), Gottfried Kühn (†1898), Ernst Fröhlich (*1810 †1882), Ludwig Lange (*1808 †1868) und Eduard Gerhardt (*1813 †1888). In den 1860er Jahren Friedrich Foltz (*1811 †1870), Nicolaus Christian Hohe (*1798 †1868) und Ferdinand Karl Klimsch (*1812 †1890). (Anm. 52)

Im deutschsprachigen Raum sehr wirksam wurde Carl Ludwig Frommel, denn er lieferte zahlreiche Illustrationen zu Karl Simrocks „Das Malerische und romantische Rheinland“, Leipzig um 1840, darunter auch die Stiche vom Rolandsbogen mit Nonnenwerth und von der Godesburg. Simrock hatte mit diesem Buch ein Werk geschaffen, das bis heute prägend für die Rheinromantik ist.

Die Aufzählung der Maler und Grafiker ist nicht vollständig, zeigt aber, wie sehr die Landschaft rund um das Siebengebirge in den Fokus der künstlerischen Darstellung gelangt war. Besondere Erwähnung muss hierbei Christian Georg Schütz d.J. finden, dessen Werk „Der Rhein von Mainz bis Köln“ 1820 als Prachtausgabe in London erschien und das begeisterte Aufnahme fand, die sich allein dort in der Subskription von 500 Exemplaren niederschlug. (Anm. 53)

Im Jahr 1835 erschien Désiré Nisards zweibändiges Werk „Promenades d’un artiste Bord du Rhin. Hollande – Belgique - Tyrol – Suisse – Nord d’Italie“ bei Renouard in Paris mit 26 Grafiken von William Turner und Clarkson Frederick Stanfield. Damit war auch das französische Publikum erreicht.

Die Entdeckung Godesbergs in der Malerei und der Grafik des 19. Jahrhunderts erweiterte sich dann ab etwa der Mitte des Jahrhunderts auch auf das als romantisch empfundene Muffendorf mit seinen teilweise noch mit Stroh gedeckten Fachwerkhäusern inmitten der Obstwiesen. Damit schließt sich der Kreis.


Literatur

Boisserée, Sulpiz: Tagebücher 1808 – 1854, Darmstadt 1978
Boisserée, Sulpiz: Briefwechsel/Tagebücher, 2 Bde. Stuttgart, Cotta 1862, Nachdruck Göttingen 1970
Fenten, W.: Der Verschönerungsverein Godesberg – Zu seinem 50jährigen Bestehen von 1869 bis 19191, Godesberger Volkszeitung 1919, abgedr. In Godesberger Heimatblätter 32, 1994, S. 6 – 17
Firmenich-Richartz, Eduard: Die Brüder Boisserée – Sulpiz und Melchior Boisserée als Kunstsammler, Jena 1916
Heidermann, Horst: Constantin Hölscher – ein Godesberger Maler der Gründerzeit, in: Godesberger Heimatblätter 38, 2000, S. 8-32
Heyse, Paul: Jugenderinnerungen und Bekenntnisse, Hannover 1868, Neuausgabe Berlin 2014
Jung, Dietrich: 1869-1969 Verschönerungsverein (Verein für Heimatpflege) Godesberg e.V. – Verein für Heimatpflege und Heimatgeschichte e.V. Bad Godesberg, Versuch der Darstellung seiner 100jährigen Geschichte, in Godesberger Heimatblätter H.7, 1970, S. 19-93
Kleinpass, Hans: Zur Geschichte des Hotel-Restaurants „Cäcilienhöhe“, in Godesberger Heimatblätter 30, 1992, S. 38 -44
Marquardt, Hertha: Henry Crabb Robinson und seine deutschen Freunde – Brücke zwischen England und Deutschland im Zeitalter der Romantik, 2 Bde., Göttingen 1967
Wiedemann, Alfred: Geschichte Godesbergs und seiner Umgebung, 2. Auflage, Godesberg 1930


Anmerkungen

Anm. 1: Vgl. Kleinpass 1992

Anm. 2: zit. nach Kleinpass, 1992, S. 40

Anm. 3: Kleinpass 1992, S. 39

Anm. 4: Fenten W. Der Verschönerungsverein Godesberg, abgedr. Godesberger Heimatblätter 32, 1994, S. 7

Anm. 5: http://s2w.hbz-nrw.de/ulbbn/periodical/pageview/1110493

Anm. 6: http://karl-may-wiki.de/index.php/Bonn

Anm. 7: Bergischer Geschichtsverein Wuppertal, Jg. 20: Horst Heidermann. Die Wuppertaler Villen und Wohnungen – Spurensuche am Rhein http://www.bgv-wuppertal.de/GiW/Jg20/1villen.pdf

Anm. 8: Wiedemann, Geschichte Godesbergs, 1930, S. 242

Anm. 9: abgebildet bei Heidermann 2000, S. 15

Anm. 10: Der Spiegel 29.10.1973, http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-41898412.html

Anm. 11: StA BN, Zeitungsausschnittsammlung, Hotel Adler, Bonner Rundschau vom 5.5.1968

Anm. 12: Heidermann 2000, S. 10

Anm. 13: StA BN, Zeitungsuasschnittsammlung, Hotel Adler, GA vom5.5.1972

Anm. 14: Der Spiegel 29.10.1973

Anm. 15: StA BN, Zeitungsausschnittsammlung, Hotel Adler, GA 4.2.1972

Anm. 16: StA BN, Jg. 12, Nr. 5, unter: Zu Gast in Bonn

Anm. 17: Fenten, W., zit. nach Godesberger Heimtblätter 32, 1994, S. 7

Anm. 18: In: Godesberger Heimatblätter H.7, 1970, S. 23

Anm. 19: StA BN, Zeitungsausschnittsammlung, Hotel, Adler, BR vom 3.10.1960

Anm. 20: http://hhp.uni-trier.de/Projekte/HHP/Projekte/HHP/searchengine/werke/baende/D03/enterdha?pageid=D03S0351&bookid=D03&lineref=Z02&mode=2&textpattern=Godesberg&firsttid=0&widthgiven=30

Anm. 21: StA BN, Zeitungsausschnittsammlung, Hotel Adler, GA 29.9.1960

Anm. 22: Wertvolle Hinweise zu Eliza habe ich Ed Pope (UK) zu danken, dessen hp weitere Informationen liefert: http://www.edpopehistory.co.uk/content/3-wives-3-husbands-living

Anm. 23: Für Hinweise zu William Jameson danke ich Colin Salter (UK),dessen hp die Familiengeschichte der Jamesons beleuchtet: http://www.talltalesfromthetrees.blogspot.de/search/label/Jameson

Anm. 24: Godesberger Heimatblätter 22, S. 18

Anm. 25: vgl. Marquardt 1967, Bd. 2, S. 511, 512

Anm. 26: Johann van Eyck und seine Nachfolger, Weimar 1822

Anm. 27: zit. nach Marquardt 1967, Bd. II, S. 576

Anm. 28: Firmenich-Richartz 1916, S. 278

Anm. 29: Sulpiz Boisserée beschreibt dies ausführlich in seinen Lebenserinnerungen und die Beziehung zu den Brüdern Schlegel ist durch den zahlreichen Briefwechsel, der zum Teil veröffentlicht ist, belegt.

Anm. 30: Tagebücher I, S. 392

Anm. 31: https://books.google.de/books?id=t1ZCAAAAcAAJ&printsec=frontcover&dq=Johanna+Schopenhauer+Ausflucht+an+den+Rhein+1818&hl=de&sa=X&ei=97AKVdmUIonkUoD3gOAI&ved=0CCAQ6AEwAA#v=onepage&q=Frankfurt&f=false

Anm. 32: http://gutenberg.spiegel.de/buch/ausflug-an-den-niederrhein-und-nach-belgien-im-jahr-1828-1444/3

Anm. 33: https://books.google.de/books?id=EIADAAAAYAAJ&printsec=frontcover&dq=Johanna+schopenhauer+Ausflug+an+den+Niederrhein&hl=de&sa=X&ei=680LVZrZDun4yQPVq4KYAw&ved=0CC8Q6AEwAA#v=onepage&q=Johanna%20schopenhauer%20Ausflug%20an%20den%20Niederrhein&f=false, S. 116-120

Anm. 34: The Notebooks of Samuel Taylor Coleridge, Vol. 5, 1827-1843, S. 252

Anm. 35: Die vielfältigen kulturellen und persönlichen Beziehungen der Aders zu englischen Romantikern beleuchtet Hertha Marquardt in ihrem Werk über Henry Crabb Robinson schlaglichtartig.

Anm. 36: Boiserée Tagebücher I, S. 422, Eintrag vom 11.8.1817

Anm. 37: vgl. Marquardt 1967, Bd. 1, Bd. 2

Anm. 38: 1916, S. 374

Anm. 39: Firmenich-Richartz 1916, S. 277

Anm. 40: http://www.fernuni-hagen.de/KSW/opencontent/musealisierung/pdf/Bock_Profane.pdf

Anm. 41: Marquardt 1967, S. 76,77, 78

Anm. 42: http://www.edpopehistory.co.uk/content/3-wives-3-husbands-living (Jan. 2015)

Anm. 43: http://talltalesfromthetrees.blogspot.de/2011/05/william-kingsbury-jameson-1806-1864-and.html

Anm. 44: Marquardt 1967, Bd. 2, S. 212

Anm. 45: Marquardt 1967, Bd. 2, S. 386

Anm. 46: Marquardt 1967, Bd. 2, S. 511-524

Anm. 47: vgl. Marquardt 1967, Bd.2 S. 439 - 444

Anm. 48: Marquardt 1967, Bd. 2, S. 46

Anm. 49: Firmenich-Richartz 1916, S. 509

Anm. 50: Paley, Morton D.: Samuel Taylor Coleridge and the Fine Arts, Oxford 2008, S. 84-90

Anm. 51: S. 553

Anm. 52: Vgl. A. Schulte: Romantisches Godesberg , VHH Bad Godesberg 1969, dort allerdings zahlreiche Irrtümer Namen und Daten betreffend

Anm. 53: http://www.rlb.de/Digitalisate/Schuetz_Rheingegenden/einfuehrung.html (Jan. 2015)


Abbildungsnachweis

Sammlung Rheinromantik: 1; unbekannt: 2, 5, 6; Thomas Zwillinger, München: 3, 4