Bereits zum 15. Mal fand am ersten Septembersonntag die Muffenale statt. Wie jedes Jahr war um 10:30 Uhr Fassanstich im Hof des Muffendorfer Weinhauses. Bürgermeisterin Pia Heckes kam die Ehre zuteil, den Hammer zu schwingen. "Ihr werdet sowieso alle nass!", warnte sie die umstehenden Gäste. Leider sollte sie damit recht behalten. Doch nicht etwa, weil ihr der Fassanstich misslungen wäre, sondern weil Petrus pünktlich zur Eröffnung der Muffenale auch seine Schleusentore öffnete. Glücklicherweise blieb es aber bei diesem kurzen, wenn auch heftigen Schauer, und die Besucher konnten den Rest des Tages trockenen Fußes über die Hauptstraße schlendern.
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Die Mischung aus Straßenfest und Kulturveranstalung ist auch dieses Jahr gelungen. So lud die Malerin Renate Pietruck in ihre Remise (Benngasse 18) ein. Dort konnten sich die Gäste einen Überblick über ihre zahlreichen Werke zu den Themen Russland, Afghanistan, Israel, Städt sowie der neusten Serie "Röhren" verschaffen, die bereits in über vierzig europäischen Einzelausstellungen zu sehen waren. Doch auch eine Ausstellungseröffnung sollte in der Remise stattfinden. Der Bonner Künstler Michael Frechen zeigte eine Auswahl seiner zum Teil preisgekrönten Städtebilder. Die einführenden Worte zu der Vernissage sprach die Bonner Kunsthistorikerin Anke-Angelika Pütz.
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Im Hof von Hans-Dieter und Pia Heckes konnten alle, die noch nicht online sind, einen Blick auf unsere Internetseiten werfen. Auch stellte hier die in Muffendorf lebende Künstlerin Stefanie Lange ihre Plastiken aus. Seit 1976 arbeitet sie künstlerisch mit Ton. Sie lernte ihr Handwerk in Davis (Kalifornien), Krefeld und Bonn, wo sie seit 1986 ein eigenes Atelier unterhält.
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Nur einmal im Jahr - immer zu Muffenale - hat man die Möglichkeit, Brot zu erwerben, das im historischen Steinbackofen der Familie Völzgen gebacken wurde. Das Backen im alle zwei Durchgänge von innen beheizten Ofen übernimmt dabei stets die Bäckerei Linnemann. Die Gemeinde St. Martin verkaufte Kuchen zu Gunsten ihrer Partnergemeinde Christo, Senor de la Vida in Cali (Kolumbien). Im Hof von Theo Latz knubbelten sich zu Mittagszeit etliche hunrigen Gäste um die berühmte Schinkenplatte zu bestellen.
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Doch auch die beiden Muffendorfer Karnevalsvereine konnten sich über mangelnde Kundschaft nicht beklagen. Die Schlange vor dem Reibekuchenstand der KG Blau-Gold war lang wie eh und je - und das bis in den späten Nachmittag hinein. Auch die GKG Bergfunken hatte ein volles Haus. Zwiebelkuchen und Federweiße waren im Nu ausverkauft.
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Der schöne Kelterplatz am Anfang der Muffendorfer Hauptstraße wurde allein von einer Nachbarschaftsgemeinschaft hergerichtet und gepflegt. Zur Deckung der nötigsten Kosten bot diese daher unterschiedlichen Muffendorfer Wein an, der wiederum dankbarer Weise von Muffendorfer Weinanbauern gespendet wurde. Das Antiquariat von Ingrid Schmitt-Jüssen ist in den neu errichteten und gleichermaßen bewunderten wie gelobten Anbau in die Gringsstraße 17 gezogen, in dem zur Muffenale die Neueröffnung gefeiert wurde. Auch das um die Ecke liegende Blumenhaus Rieck zeigte sich, genauso wie Blumen Thalheim, zur Muffenale von seiner blühendsten Seite.
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Im Kelterhaus waren gleich zwei Austellungen zu sehen. Zum einen zeigte die Wachtberger Malerin Barbara Kroke ihre, überwiegend mit Acryl gearbeiteten, Werke. Obwohl sie das Malen erst seit wenigen Jahren als Ausgleich zu ihrem Beruf betreibt, waren ihre Bilder schon auf zahlreichen Ausstellungen zu sehen. Ebenso waren Skulpturen der Bad Honnefer Bildhauerin und Keramikkünstlerin Ruth Mischke zu sehen, die seit 1989 ein eigenes Atelier unterhält und auch selber Keramikkunst und Aktmodellieren lehrt. Sie ist Vorsitzende der überregionalen, multikulturell orientierten Künstlergruppe ARTE und engagiert sich in vielseitigen sozial- oder gesellschaftskritischen Kunstprojekten.
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In der Gaststätte "An der Kommende" oder, wie man hier sagt, "Beim Lothar", gab es neben Grillwürstchen vor allem köstlichen Spießbraten mit nicht minder leckeren Bratkartoffeln. Nicht weit davon entfernt öffnete Joachim Decker seinen Hof in der Martinstraße 1 und bot den Besuchern Akkordeonmusik und Kabarett. Doch auch die Gaststätte Schneider/Rausch hatte geöffnet und zeigte in der Kleinen Beethovenhalle wieder eine Trachtenmodenschau des Modehauses Friedel Thuy in Mayen. Im Anschluss führten dort die Muffendorfer Quadrillegruppe und die Volkstanzgruppe Linz historische Tänze auf.
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Gegen Ende der Muffenale ließen sich die Muffendorfer entweder erschöpft auf einem Stuhl nieder oder sie begaben sich zu den Ständen der KG Blau-Gold oder der Bergfunken und halfen dort die Fässer bzw. letzten Flaschen Wein zu leeren. Die Hartgesottenen gingen anschließend noch ins Laurel, um dort zu Live-Musik das Tanzbein zu schwingen. Allerdings kam die engagierte Sängerin kaum zum Zuge, da Inhaberin Iris Schürmann selbst zum Mikrofon griff und einen Oldie nach dem anderen schmetterte. Das Publikum war begeistert.
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